Saturday, 28 June 2008

Die (Go) Relos lassen bitten


Nach wenigen Minuten machen uns die Fuehrer deutliche Zeichen, uns zu setzen und links von uns im Dschungel zeigen sich dann die ersten Gorillas. Mein erster Blick faellt auf einen kleinen jungen Gorilla, der scheinbar unbekuemmert und wie unbeobachtet von einem Baum zum naechsten ueber die Lianen wandert und sich gelegentlich mal den menschlichen Besuchern zuwendet, mit einem fragenden Blick auf dem Gesicht, so nach dem Motto, ….na was macht ihr denn da…..



Sehr bald sieht man auch die Mutter dazu, die am Fusse eines Baumes sitzt und sich den Bauch krault ud dabei, nicht sehr lady like, erheblich furzt.



Die ganze Gruppe von Besuchern hockt sich nun auf den Boden und beobachtet die in etwa 5 Meter Entfernung sitzende Gruppe von Gorillas, die so ihrem ueblichen Tagesgeschaeft nachgehen, was im wesentlichen Essen bedeuet.



Es ist herrlich anzusehen, wie sich so ein Tier eine lange Liane von links nach rechts durch das Maul zieht und so die schoenen, jungen Blaetter abpellt. Und durch das Gebuesch in etwa 7 Meter Entfernung kann man auch den Silverback, den Herrn der Familie im Gras sitzen sehen, der es sich dort schoen ruhig und friedlich gehen laesst. Ab und zu bewegt sich mal eine der ladies ein paar Meter auf einen Baum, oder ruft den kleinen zur Ordnung, der sich insgesamt am agilsten verhaelt.



Nach etwa 20 Minuten schweigender Beobachtung, entscheidet der Silverback, dass man sich jetzt mal ein bischen wo anders hinverziehen wuerde und die ganze Gesellschaft, drei Frauen, das Kind und der Herr des Hauses, erheben sich langsam und wandern ein wenig den Hang entlang zu einer anderen Ruhestelle. Sie gehen sozusagen vom Wohn- zum Esszimmer.



Und nachdem sich die Affenfamilie in seiner neuen Position eingeschuckelt hat, erheben sich die menschlichen Besucher, um ihnen die paar Meter zu folgen. Die Fuehrer bemuehen sich, so weit wie moeglich das Lianengestruepp zu entfernen, um den Besuchern einen freieren Blick zum Beobachten und Fotografieren zu geben. Nach diesem kleinen Stellungswechsel kann ich mich fuer meine weitere Beobachtung in der Kuhle niederlassen, in der vor wenigen Minuten noch der Herr des Hauses sein Hinterteil breit gesessen hat. Ich wirke dagegen in der herrlich bequemen Kuhle schmal und zierlich. Denn so ein ausgewachsener Berggorilla duerfte schon etwa eine Tonne oder mehr auf die Waage bringen.

Was einen an dieser einstuendigen Beobachtung wohl beeindruckt sind erstens die Tiere selber, die es einem dort erlauben, ihnen in ihrer natuerlichen Umgebung als wilde Tiere zu folgen. Und es ist natuerlich auch das Bewustsein, dass man hier Vertreter einer Tiergruppe sieht, von denen es alles in allem nur noch etwa 700 gibt und diese sich auf zwei drei Gebiete in dieser Gegend beschraenken.

Es sind die Friedlichkeit, der ungewohnte Urwald, die wunderschoene Landschaft, die ungewohnten Geraeusche, diese einmalig seltenen Tiere und nicht zuletzt der lange und beschwerliche Anstieg, welche zusammen genommen diese Stunden zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.



Ein Erlebnis welches in so starkem Kontrast zu unseren gewohnten Lebensbedingungen und Lebensweise steht.

Nach einer knappen Stunde entscheiden die Gorillas, dass es nun aber genug ist und sie sich wieder an einen anderen Platz verziehen wollen und damit fuer uns Verwandte die Besuchszeit um ist. So laden wir uns unsere Rucksaecke wieder auf den Ruecken und, gestaerkt durch die eine Stunde Ruhe und Erlebnis, treten wir den Rueckweg nach Buhoma wieder an.

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