Fuer Sonntag den 25.5. 2008 hatte ich mir eine Fahrt nach Jinja, an die Quelle des Nil vorgenommen. Ich wollte diesen Ausflug noch organisieren bevor wir auf die Safari gingen, damit alle Freunde aus Europe noch Gelegenheit hatten, daran teil zu nehmen.
Es wurde dann auch entschieden, dass wir in zwei Taxis fahren, weil viele der Jungs auch noch nie in Jinja gewesen waren. So wurden Swaibu und Twahiri zu Chauffeueren erklaert und gegen 10.00 ging die Fahrt los.
Swaibu war unser “Fuehrer”, da er die Strecke wegen seiner fast taeglichen Lastwagen Fahrten am besten kennt. Und er ist auch ein recht aufmerksamer und vorsichtiger Fahrer, der nicht so wie Twahiri gelegentlich ins Rasen kommt.
Wieder ging die Fahrt entlang der Hauptstrasse, so in Richtung Flughafen aber dann bog es ab und wir machten unseren weg Richtung Jinja. Nach etwa 60 km schlug Swaibu vor, dass wir eine kurze Rast machen auf einem Parkplatz, den er auch oefter mal fuer eine Pause nutzt.
Hier hat man die Gelegenheit, ein bischen in den Wald zu wandern und einige Tiere zu beobachten, wie in paar Affen, viele Voegel und eine Unzahl von bunten Schmetterlingen.
Irgendwann gegen 11.30 kamen wir dann auch zu dem Damm, auf dem ich vor einigen Jahren, bei meinem ersten Besuch in Uganda, meine folgenschwere Verkehrsregelverletzung begangen hatte, in dem ich ein Auto auf dem Damm ueberholte und damit ganz klar auch die 20km/h Geschwindigkeitsbeschraenkung uebertreten hatte.
Diesmal hielten wir uns aber strikt an alle Regeln und wurden daher auch nicht von der Polizei in Beschlag genommen.
Die Anfahrt und die Stelle selber, wo der Nil aus dem Viktoria See ausfliesst, hat sich in den vier Jahren seit meines ersten Besuchers doch erheblich veraendert. Die Anfahrt ist sehr viel zivilisierter geworden. Wo es damals noch eine einfache dirt road gab, die nach Regen einigermassen glitschig und schwer befahrbar war, ist heute eine recht ordentliche Fahrstrasse.
Damals gab es neben der Strasse ans Ufer des Sees nur eine kleine Treppe, ueber die man zu Fuss an den See kam. Heute ist diese Treppe rechts und links mit einer Unmenge von Andenkenverkaeufern besiedelt.
Ein Denkmal wurde errichtet, wo die ganzen CHOGM Mitglieslaender aufgefuehrt sind.
Und da , wo vor ein paar Jahren lediglich ein kleiner Zeltplatz und das Ghandi Denkmal waren, ist heute ein Restaurant entstanden und eine Art Aussichtsplattform, von der man ueber den See und die Stromschnelle schauen kann, wo der Lake Viktoria zum Nil wird.
Alles in Allem ist die Stelle heute nicht mehr so spaektakulaer, wie sie damals war. Und es ist mehr oder weniger der Fantasie des Einzelnen ueberlassen, sich vorzustellen, dass hier nun der Nil entsteht, der sich auf etwa 6000 km Reise bis nach Aegypten und ins Mittelmeer ergiesst.
Wegen der zusaetzlichen Aufstauung einige km weiter drunten, ist fast vollstaendig verschwunden, was vor ein paar Jahren noch ein richtiger kleiner Wasserfall und Stromschnellen waren. Das ist heute durch den hoeheren Wasserstand alles ‘eingeebnet’.
Na ja, dafuer kann man dann ein Bier trinken und ein Huehnchen essen. Das Huehnchen allerdings erinnerte mich an den Spruch aus Internatszeiten …tausend Flugstunden lachen dich an…. Es war fuer meine Begriffe schlicht nicht essbar. Da hatten es die Jungs mit dem Nil Perch etwas besser erwischt.
Die Rueckfahrt liess sich ja anfangs recht gut an und alles lief OK. Doch dann, nicht sehr weit vor Kampala, kamen wir an eine Strassensperre. Offensichtlich war ein Lastwagen nach irrsinnigem Regen in eine Art Wasserloch gefallen und sperrte die Strasse ab. Das bedeutete fuer uns einen Umweg durch die Doerfer und ueber Strassen, die erstens den Namen kaum verdienten und zweitens noch nie so viel Verkehr auf einmal gesehen hatten.
Fuer die Anwohner war das ein Sonntag Nachmittag Spektakel erster Ordnung und wie so ueblich, die Kinder am Wegesrand hatten ihren riesen Spass an der nicht enden wollenden Autokavalkade, die sich da durch knietiefen Schlamm wuehlte.
Und auf der Strasse, die bestenfalls fuer einen einspurigen Verkehr ausgelegt ist, schob sich dann noch der gesamte Gegenverkehr inklusive grosser Lastwagen entlang.
Unsere beiden Fahrer wurden wirklich auf das heftigste getestet. Es war eine unvorstellbare Rutschpartie und so manches mal hatte ich im Stillen Bedenken, dass wir wieder heil und ohne Schrammen nach Masaka Road kommen wuerden. Doch fuer die europaeischen Fahrgaeste war es eine unerwarete Gaudi.
Fuer das Abendessen hatten wir dann einen Besuch in der Innenstadt vorgesehen. Ein Grund dafuer war die Tatsache, das einige der Gaeste mal wieder Bargeld nachtanken mussten.
So fuhren wir richtung Spekes Mama Maria, bestellten dort einen Tisch fuer 20 und liefen dann noch kurz den Weg bis zu Barkleys und Stanbic, um die cash Beduerfnisse stillen zu koennen. Bei Speke gabs dann ein schoenes Abendessen, wo das Huhn, was ich mir bestellte, deutlich besser war als vor ein paar Stunden noch in Jinja.
Ein Absacker in Masaka Road beendete einen weiteren, ereignisreichen Tag und am naechsten Morgen galt es frueh auf zu stehen, da die Busse uns um 7.00 Uhr zur Safari am Sydney Hotel abholen wuerden.